Was ist popper (jugendkultur)?

Popper (Jugendkultur)

Popper war in den 1980er Jahren eine in der DDR verbreitete Jugendkultur, die sich durch bestimmte Merkmale auszeichnete. Sie standen in gewisser Weise im Gegensatz zu den Punks, obwohl es auch Überschneidungen und fließende Übergänge gab.

Merkmale:

  • Musik: Popper hörten vor allem Synthie-Pop, New Wave und NDW (Neue Deutsche Welle). Bands wie Depeche Mode, Camouflage, Alphaville, aber auch Ideal und Nena waren populär. Die Musik war oft tanzbar und elektronisch geprägt.
  • Kleidung: Der Look war oft auffällig und modisch. Beliebt waren bunte Trainingsanzüge (besonders Adidas), bunte Hemden, Blousons, Leggings, Stirnbänder, bunte Socken und Turnschuhe (auch hier Adidas).
  • Tanzstil: Der Tanzstil war geprägt von schnellen, roboterartigen Bewegungen und dem „Popping“-Effekt, bei dem Muskeln kurz angespannt und entspannt werden, um ruckartige Bewegungen zu erzeugen.
  • Weltanschauung: Im Vergleich zu den Punks waren Popper weniger politisch engagiert. Es ging eher um Spaß, Ausgehen und das Ausleben der eigenen Individualität innerhalb der bestehenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Ein gewisser Konsumorientierung war ebenfalls erkennbar.
  • Abgrenzung: Die Abgrenzung zu anderen Jugendkulturen, insbesondere den Punks, erfolgte oft über den Kleidungsstil und die musikalische Vorliebe. Popper wurden oft als "angepasster" wahrgenommen, während Punks als rebellischer galten.

Bedeutung:

Die Popper-Bewegung bot Jugendlichen in der DDR eine Möglichkeit, sich auszudrücken und von der grauen Alltagsroutine abzugrenzen. Sie war ein Ausdruck von Individualität und Konsumfreude, auch wenn diese in der DDR nur begrenzt möglich waren. Die Bewegung trug zur Vielfalt der Jugendkulturen in der DDR bei und spiegelte die unterschiedlichen Bedürfnisse und Sehnsüchte der Jugendlichen wider.

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